Sowohl Schüler als auch Lehrer, Ehemalige und Gäste sind der Einladung zahlreich gefolgt und freuten sich auf die interessanten Erläuterungen und Prognosen des Experten.
Die zweite stellvertretende Schulleiterin Christiane Susewind begrüßte den Referenten und die Zuhörerschaft herzlich im Namen der Schulleitung. Mit einer lateinischen Sentenz „Mens agitat molem - der Geist bewegt die Masse“ hob Susewind hervor, dass Newens Vortrag „ein gerade für die Schule hochaktuelles Thema ist über das im Anschluss gerne diskutiert werden darf.“
Newen, der gerne als Referent ans Eifel-Gymnasium zurückkehrte, erläuterte einführend die Besonderheiten der menschlichen Intelligenz: „Kreativität, Sprache und mathematische Kenntnisse“ machten die Intelligenz des Menschen aus. Bemerkenswert und illustre zugleich waren dabei Newens Belege dafür, dass „die menschliche Intelligenz ihre Wurzeln im Tierreich hat“.
Im Anschluss erläuterte Newen die Entstehung der Künstlichen Intelligenz (KI): Man spricht von KI, wenn ein Programm lern- und anpassungsfähig ist. Die von der Software gesteuerten technischen Systeme, seien es Roboter, oder Schachcomputer, können als KI Probleme eigenständig erkennen und lösen. Folglich tritt das vorher angeblich Unmögliche ein: Selbst der größte Schachweltmeister wird von einer Maschine geschlagen und nie wieder wird ein Mensch einen Schachcomputer besiegen können. Grundvoraussetzung dafür ist, dass der KI-Algorithmus mit einer großen Menge an Daten gefüttert wird.
Genau diese Big-Data Systeme sind laut Newen Fluch und Segen zugleich: Big-Data Systeme erkennen beispielsweise die Ausbreitung von Epidemien auf Grund von Suchanfragen deutlich schneller als das Robert-Koch Institut.
Auf der anderen Seite ist die Frage des Datenschutzes in Gegenwart und Zukunft von höchster Aktualität. Die Rechte an unseren Daten seien das „Gold der Gegenwart“, gehörten dem, der sie erzeugt und es stellt sich die Frage, wie man mit Orwells „Big-Brother-Idee“ in Zukunft umgehen soll.
Die Zukunftsprognose des Professors nimmt Abstand von beunruhigenden Science-Fiction-Visionen, wie die Bedrohung der Menschheit durch die Künstliche Intelligenz. Jedoch machte der Referent unmissverständlich darauf aufmerksam, dass wir, um dieses Potential nutzen zu können, Regelwerke zum Datenschutz benötigen.
Im Anschluss diskutierte das Publikum noch weiter angeregt mit Newen über die Chancen und Risiken des autonomen Fahrens, Medienkompetenz in der Schule und in Anlehnung an Descartes über die potenzielle Existenz von Gefühlen bei Robotern. Nach Vortrag und Diskussion erfreute sich die begeisterte Zuhörerschaft am „Menschsein“ bei Snacks und Erfrischungsgetränken.
Die Schulleitung bedankt sich im Namen der gesamten Schulgemeinschaft bei Prof. Dr. Newen für seinen zukunftsweisenden Vortrag.