„Denn niemals gab es ein so herbes Los – als Juliens und ihres Romeos!“ – Die letzten Verse verklingen in unserem Atrium und das Publikum ist sich einig: Das war eine mitreißende Vorstellung!
Dr. Jens Kemper stellt bereits in seinen Grußworten heraus, dass „Liebe als Zündstoff“ und damit das Werk Shakespeares an Aktualität nicht verloren habe und lobt das gesamte Ensemble für seinen großartigen Einsatz und die monatelangen Proben. Im Besonderen unterstreicht er die Nationen- und Jahrgangs-übergreifende Arbeit der Schülerinnen und Schüler und bezeichnet die Aufführung als Ergebnis einer gelungenen Integration.
Leidenschaftlich inszenieren die Schülerinnen und Schüler der Theater-AG unter der Leitung von Sonja Lessel, Claudia Syrè, Anne Bernardy-Schmitz und Schülersprecherin Lara Ludwig im Anschluss das englische Drama von William Shakespeare und ziehen die Zuschauer mit sprachgestalterischem Können und schauspielerischem Talent in Ihren Bann. Fernab von jeglichem Alltagsstress entführen die Protagonisten Julia (Cecile Loskill) und Romeo (Adam von Fragstein) das Publikum in die Stadt Verona und damit zwischen die Fronten ihrer verfeindeten Familien Capulet und Montague.
Gefühlvoll, charmant und eloquent füllen sie ihre Rollen in der zum Scheitern verurteilten Liebesbeziehung aus und werden getragen von den erstklassigen Leistungen der Nebendarsteller, die authentisch und begeisternd auf der Bühne agieren. Maske, Technik und Bühnenbild setzen die Schauspieler dabei gekonnt in Szene und die Live-Version der Dire Straits von „Romeo und Juliet“ untermalt die Hochzeitszeremonie der Protagonisten musikalisch.
Doch die unumgängliche Katastrophe kommt, wie es die Dramaturgie verlangt, tragisch und viel zu schnell: Der Streit zwischen den verfeindeten Familien eskaliert, Romeo vergiftet sich aufgrund des Scheintodes von Julia selbst, seine Geliebte folgt ihm anschließend in den Tod – damit endet die schicksalhafte Liebesgeschichte der beiden Jugendlichen.
Doch als der Vorhang fällt, bricht Jubel aus – das Publikum ist entzückt von der kulturellen Darbietung dieses Klassikers. Die lange Probezeit und das hohe Maß an Konzentration so kurz vor den Sommerferien haben sich gelohnt und die Erleichterung über die geglückte Aufführung ist den Akteuren anzumerken. Überschwänglich und herzlich bedankt sich das Ensemble mit Blumensträußen bei den Leiterinnen und Mitwirkenden an diesem gelungenen Abend. Bei Wraps und Kaltgetränken stößt man abschließend gemeinsam auf das wunderbare Erlebnis an, da auch für das leibliche Wohl wie immer bestens gesorgt wird.