Auf den Spuren des Staudenhofes als „Lost Place“
Am Dienstag, 16.01.2024, besuchten Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a gemeinsam mit ihrer Geschichtslehrerin Alexandra Zender den Staudenhof in der Nähe von Mauel. Der Staudenhof ist ein verlassenes Dorf, das früher der kleinste Ort in der BRD war.
Angekommen auf dem Staudenhof hieß es für die Klasse 9a „Film ab!“: Ein selbstgedrehter Videobeitrag vor Ort soll über die spannende Geschichte des Ortes und der einzelnen Gebäude informieren.
Dafür berichtete u. a. Herr Zwicker, der Hausmeister des Staudenhofes, uns Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern kompetent über die geographischen Begebenheiten des Ortes sowie über dessen Geschichte. Während unseres Ausflugs konnten wir selbst feststellen, dass das Dorf nicht nur durch den Verfall der Gebäude, sondern auch durch Vandalismus zerstört wurde, weshalb der Staudenhof als sogenannter „Lost Place” abgesperrt werden musste. Dieser Umgang ist erschreckend, da somit der Zauber des Ortes nicht mehr zur Geltung kommen kann und die ursprüngliche Atmosphäre zerstört wird. Herr Zwicker erklärte außerdem, dass die Firma KÜSSDENFROSCH den Staudenhof aufgekauft habe und diesen magischen Ort wieder „wachküssen” wolle. Die Firma plant die Sanierung der Häuser, aber die alten Grundmauern der Gebäude sollen, um das historische Flair zu erhalten, stehen bleiben. Dadurch entsteht eine neue Idylle der Ruhe und des Friedens, die aber trotzdem noch an die Vergangenheit des Staudenhofs erinnert und von ihr geprägt wird.
Vor Ort konnten wir uns gut in die Menschen, die früher hier gelebt haben, hineinversetzen und ihre Lebensbedingungen besser verstehen. Geschichte wird dadurch erfahrbar und nah: So macht der Geschichtsunterricht richtig Spaß!
Emily Schramer und Sebastian Gruben
Entdeckungstour im Kreismuseum Bitburg
Am Mittwoch, 24. Januar 2024, starteten wir, die Klasse 9a, gemeinsam mit Alexandra Zender und Yannic Vogt als betreuende Geschichtslehrkräfte, in Richtung Kreismuseum. Am Eingang des Museums wurden wir von den Mitarbeitern des Kreismuseums, Herrn von Schichau und Frau Thomaser, herzlich in Empfang genommen. Direkt im Anschluss konnte unsere Zeitreise in Anlehnung an unseren Besuch auf dem Staudenhof beginnen.
Die Mitarbeiter des Kreismuseums hatten den Schulraum so gestaltet, wie das Innere des Schulgebäudes von Staudenhof um 1900. Wir begaben uns also in einen Klassenraum mit dem Porträt Kaiser Wilhelms II. und der Karte des Kaiserreichs. Auch hier hieß es „Film ab!“: Wir begannen erste Sequenzen in der alten Schule zu drehen. Im Anschluss folgte noch Inszenierung eines Gespräches zwischen dem Ortsvorsteher und einem weiteren Bewohner Staudenhofs in dessen Küche.
Parallel dazu hatte Herr von Schichau uns noch eine Führung zum Krisenjahr 1923 gegeben. Wir erhielten Archivquellen, die weitgehend aus unseren Heimatdörfern stammten. Vergleichend lernten wir so die Folgen der Inflation kennen. Anschließend berichtete Herr von Schichau uns noch etwas über den Schmuggel an der belgischen sowie der luxemburgischen Grenze.
Wir bedanken uns beim Kreismuseum in Bitburg für die tolle Unterstützung und für die Spontanität, die durch das Wetterchaos am 17.01.2024 nötig wurde. Uns hat die Exkursion sehr viel Spaß gemacht und wir haben auch noch einiges über das Krisenjahr 1923 in unserer Heimat gelernt.
Fabian Stehr und Sebastian Gruben
